Siebener-Schia

Als Siebener-Schia (arabisch سبعية, DMG Sabʿīya) wird in der Geschichtswissenschaft eine Religionsgemeinschaft des schiitischen Islams bezeichnet, die vom späten 8. Jahrhundert an existierte. Sie war die Urgemeinschaft der heute noch existierenden Schia der Ismailiten, weshalb ihre Anhänger auch als Proto-Ismailiten, oder als ismailitische Altgläubige bezeichnet werden.

Die Anhänger der Siebener waren im Glauben an ihren eponymem siebten Imam Muhammad ibn Ismail al-Maktum vereint, dessen Erscheinen als Mahdi von ihnen erwartet wurde. In Folge eines im Jahr 899 erfolgten Schismas teilten sich die Siebener in zwei neue Gruppierungen auf, die zwar weiter eine identische Glaubenslehre vertraten, in der Frage über die „Vorsteherschaft“ (imāma) aber im Streit lagen. Die im heutigen Irak und entlang der Golfküste des heutigen Saudi-Arabien (Bahrain) beheimatete Gruppe der „Qarmaten“ hielt am Glauben an den siebten Imam fest und trat damit das religiöse Erbe der ismailitischen Altgläubigen an, bis sie im 14. Jahrhundert verschwand. Dagegen setzte die Gruppe der Ismailiten, die „Anhänger der Wahrheit“ (aṣḥāb al-ḥaqq), ihre Imamlinie über den siebten Imam hinaus fort.


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